Busse und Bahnen im Fernverkehr so beliebt wie nie

Ein gute Nachricht für Freunde von Bussen und Bahnen: Im letzten Jahr sind so viele Menschen wie noch nie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland gefahren. 11,1 Milliarden Fahrgäste zählte das Statistische Bundesamt 2015 insgesamt. Vor allem der Fernbusverkehr boomt weiter, denn 20 Millionen Kunden entschieden sich für eine Reise mit Flixbus & Co.

Damit legte dieser Markt im Vergleich zu 2014 um 25 Prozent zu und glänzt als strahlender Sieger im Fernverkehrs-Wettbewerb. In den ICEs, IC/ECs und City Nightlines der Deutschen Bahn waren im letzten Jahr zwar insgesamt über 131 Millionen Passagiere unterwegs, aber das waren „nur“ 1,9 Prozent mehr als 2014.

Das Fernbussegment wächst somit das dritte Jahr in Folge, wenn auch inzwischen etwas langsamer. 2013 gab es nach der Liberalisierung sofort 8 Millionen Kunden, und 2014 verdoppelte sich diese Zahl schon auf 16 Millionen.

Stärkung des Umweltverbundes

Dabei ist die Angst vieler Bahnliebhaber, die Fernbusse könnten dem umweltfreundlichen
Schienenverkehr viele Kunden wegnehmen, nicht berechtigt: Das Wachstum der Fernbuskundenzahlen geht der Statistik zufolge nicht auf Kosten der Bahn. Wahrscheinlicher ist, dass viele Autofahrer und vor allem ehemalige Nutzer von Mitfahrgelegenheiten nun die bequeme und günstige Alternative im Fernbus bevorzugen.

Die Vertreter der Fernbusbranche heben die positive Auswirkung der Marktliberalisierung Anfang 2013 hervor. „Stabile Zahlen für den ÖPNV und Wachstum im Fernverkehr für die Busse stimmen uns positiv. Der Fernbus zeigt gemeinsam mit der Bahn, dass im Fernverkehr gemeinsames Wachstum möglich ist. Mit Insgesamt 151 Millionen Passagieren zeigen Bus und Bahn im Fernverkehr, dass sie dem Motorisierten Individualverkehr (Autos und Motorräder, Anm. d. Red.) Fahrgäste abtrotzen. Das Wachstum des Öffentlichen Personenverkehrs auf der langen Distanz ist somit auch ein starkes Argument für Marktliberalisierung im Sinne von Umwelt und Sicherheit. Der Fernbus hat neue Mobilität geschaffen“, stellt Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), fest.

Weiteres Wachstum im Fernbus-Liniennetz möglich

Für die nächsten Jahren erwartet der Verband ein Wachstum auf einem ähnlichen Niveau. Auf den großen Hauptverkehrsstrecken gebe es zwar bereits durchgehend Linienangebote, aber in „mittelgroßen Städten könnten noch einige Strecken ausgebaut werden, um Fahrgäste zu gewinnen“, so ein Sprecher des bdo.